Luxus ist? - Leben auf dem Land!

Meinung aus eigener Erfahrung von 30 Jahren.

Immer mehr Menschen teilen diesen Standpunkt.

 

 

Hans Magnus Enzensberger hat in seinem interessanten Essay "Luxus - woher, und wohin damit?" schon 1995 geschrieben: "Der Luxus der Zukunft verabschiedet sich vom Überflüssigen und strebt nach dem Notwendigen, von dem zu befürchten ist, dass es nur noch den wenigsten zu Gebote stehen wird."

Die Quintessenz: Luxus bedeutet nicht Vermehrung, sondern Verminderung, nicht Anhäufung, sondern Vermeidung; aber eben auch die Suche nach dem „Notwendigen“.

Und nun muss jeder für sich entscheiden, welche Verminderung und Vermeidung und welche Notwendigkeiten für ihn zum Luxus führen. Zum Beispiel: Dreck – Enge – Nähe – Lärm usw. vermeiden oder mindestens vermindern. Dann gewinnt man: Sauberkeit, Platz, Abstand und Ruhe, die ggf.  subjektiv als Notwendigkeit gesehen werden.

Dieser Prozess – Lust auf Luxus - beschleunigt die Stadtflucht und bewirkt Lust auf Landleben. Der Magazintitel Landlust kommt nicht von ungefähr. Wer mag schon auf Luxus verzichten, wenn er so einfach auf dem Land zu finden ist.

 

Hinter der Idee, den Lebensluxus auf dem Land zu suchen, mag folgende Überlegung stehen:

 

Fliehe den Städten, dem Lärm und dem Dreck,

versteh‘ solche Plätze nur zum Erwerbszweck.

 

Liebe den Duft der Natur, die Weiten der Felder,

erlebe die Tiere und die Ruhe der Wälder.

 

Genieße den Abstand zur Hektik der Welt,

Finde die Muße, für das was gefällt.

 

 

 

 

 

Aus:  https://www.anstiftung-mv.de/projekte/initiative-neue-laendlichkeit/ :

 

 

Das „Institut für Demoskopie Allensbach“ fragt seit über einem halben Jahrhundert, ob die Menschen in der Stadt oder auf dem Land „mehr vom Leben haben“. 1956 hielten 54 Prozent die Stadt für den besseren Ort, 1977 noch 39 Prozent und 2014 nur noch 21 Prozent. 40 Prozent dagegen meinten, auf dem Lande sei man glücklicher. Das Land wurde von allen Befragten – ob in Groß- oder Kleinstädten oder auf dem Lande – bevorzugt.

 

Dabei sind sie möglicherweise Pioniere einer Neuen Ländlichkeit, die in nationalen und internationalen Debatten zunehmend Aufmerksamkeit erfährt. „Landlust“ heißt zum Beispiel das erfolgreichste Magazin in Deutschland mit mehr Auflage als „Spiegel“, „Stern“ oder „Focus“.

Geforscht und geschrieben wird zu ländlichem Leben hauptsächlich von Städterinnen und Städtern. Für die einen ist die neue Ländlichkeit ein ernsthafter Sehnsuchtsort, verbunden mit der Suche nach dem „guten Leben“, andere vermuten in dem neuen Trend etwas zwischen Kitsch und braunem Bullerbü. Zeit also, dass Menschen sich einmischen, die eine neue Ländlichkeit selbst leben.

 

Dabei ist Landleben mehr als das klassische Dorf. In MV könnte man das ganze Land außerhalb von Rostock und Schwerin mehr oder weniger dazu zählen.

Vor diesem Hintergrund startet die Mecklenburger AnStiftung die

Initiative Neue Ländlichkeit.

Sie richtet sich an Zugewanderte, die ihren Haupt-, Zweit- oder Ferienwohnsitz im ländlichen MV haben – ob nun seit gestern oder seit 20 Jahren.

 

 

 

 

Die Frankfurter Allgemeine vom 9. Oktober 2018

 

Stadtfrust? Landlust!

(siehe auch nebenstehendes Bild)

 

Daniel Dettling, Leiter des Berliner Büros des Zukunftsinstituts schreibt:

 

"Entgegen der weitverbreiteten Annahme, Deutschland sei ein Land der großen Städte, lebt die Mehrheit der Deutschen weder in einer Großstadt noch in einem Dorf, sondern in kleinen und mittleren Städten. Der jahrzehntelange Trend zur Landflucht, wonach immer mehr Menschen in die Städte ziehen und das Land verlassen, ist seit einigen Jahren gestoppt. Die große Mehrheit der Deutschen zieht es nicht mehr in die Großstädte. Eine Befragung der Stiftung Baukultur aus dem Jahr 2015 hat ergeben, dass fast achtzig Prozent am liebsten auf dem Land oder in einer Mittel- oder Kleinstadt leben würden. Und eine Forsa-Umfrage hat in diesem Sommer für die Hauptstadt offenbart, dass ein Drittel der Berliner lieber anderswo wohnen würde. Von den Neu-Berlinern ist es sogar fast die Hälfte. Einer deutlichen Mehrheit der Alt-Berliner macht das forcierte Wachstum ihrer Stadt Sorgen. Nicht viel anders werden die Ergebnisse in Frankfurt, München, Köln und Hamburg sein. Für das Comeback des ländlichen Raums und der Regionen sprechen demographische, ökonomische und technologische Gründe."

 

Und das gibt es nicht in der Stadt: Landschaft (Landschaft auf dem Land gibt es umsonst)

 

Wem Landschaft alleine nicht genug ist, kann auch Naturismus ausleben.