Lebensformen

Das breite Angebot von Lebensformen - zu finden in den Darstellungen von Kultur, Moral, Ethik und Philosophie - in unserem freiheitlichen Land bietet die Chance, sich dort einzusortieren, wo man sich hingezogen fühlt:

Zum Beispiel zu Humanismus – Naturismus – Epikureismus

 

Eine Anregung zum Nachdenken

der Giordano-Bruno-Stiftung

Die Behauptung, unsere sogenannten oft aufgerufenen Werte der westlichen Welt basieren auf der christlich-abendländische Kultur, ist in großem Umfang eine  Legende.

Dazu gab es im verstrichenen Januar einen Vortrag von Rolf Bergmeier an der Universität Mainz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kern seiner Aussage:

 

Grundlage der "christlich-abendländischen Kultur" ist die griechisch-römische Kultur, die ab dem 12. Jahrhundert nach einer mehr als 500jährigen Dunkelzeit im lateinsprachigen Europa aus dem arabischsprachigen Raum (via Toledo und Sizilien) zurück zu ihren Quellen fand und die Renaissance einläutete.

 

Das Christentum in Gestalt des im Jahre 380 von Kaiser Theodosius zur Staatsreligion erhobenen Katholizismus ist dagegen im Vergleich mit der antiken Kultur lediglich eine Teilkultur, spezialisiert auf die Verehrung Gottes.

Sie hat das "Abendland" zwar geprägt, aber zugleich die wissenschaftlich-geistige und säkular-kulturelle Entwicklung Europas entscheidend behindert und ist für die geistige-wissenschaftliche und demokratisch-gesellschaftliche Entwicklung Europas von geringerer Bedeutung als die unvergesslichen Werke der Antike und die in der Aufklärung formulierten Werte zur individuellen Freiheit und politischen Mitbestimmung.

 

In der griechischen Antike sind schon umfangreiche  Überlegungen zum Humanismus und Naturismus (ionische Naturphilosophie) zu finden.

 

 

UNI Mainz

Evolutionärer Humanismus

Der Begriff des evolutionären Humanismus bezeichnet eine neuere, naturalistisch geprägte Strömung innerhalb der humanistischen Weltanschauungen, die den Menschen als Teil eines umfassenden Evolutionsprozesses sieht. Sie wird historisch zurückgeführt auf Julian Huxley, den ersten Generaldirektor der UNESCO, der dieser Strömung ihren Namen gab und der sich für eine „wissenschaftliche Religion“ ohne Gott und ohne Offenbarung aussprach, in welcher Evolution ein universeller und alles durchdringender Prozess sei. (Wikipedia)

 

 

 

Naturismus:

 

Die Naturphilosophie versucht, die Natur in ihrer Gesamtheit aufzufassen und in ihren allgemeinen wie partikulären Strukturen zu beschreiben, theoretisch zu erklären und zu deuten. Naturphilosophie thematisiert die Charakteristika und Bedingungen der Möglichkeit der heutigen wissenschaftlichen und lebensweltlichen Naturauffassungen und geht deren gegenseitigen Abhängigkeiten (Interdependenzen) nach.

Im europäischen Kulturkreis ist die ionische Naturphilosophie ein Ausgangspunkt der antiken Philosophie überhaupt.

 

Epikureismus –

Eine Philosophie der Freude

 

Epikur

 

Epikur war ein griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus und der epikureischen Schule. Diese im Hellenismus parallel zur Stoa entstandene philosophische Schule hat durch die von Epikur entwickelte hedonistische Lehre seit ihren Anfängen zwischen Anhängern und Gegnern polarisierend gewirkt. Sie war und ist durch ein verbreitetes Missverständnis des epikureischen Lustbegriffs Fehldeutungen ausgesetzt. Nach dem griechischen Wort für Garten, in dem Epikur und seine Anhänger sich versammelten, wird dessen Schule auch Kepos genannt.

 

Epikur

 

Humanismus:

 

Humanismus als Weltanschauung gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen. Bei allen Unterschieden im Detail steht immer der Mensch im Zentrum des Strebens. Er wird vorrangig  als Individuum wahrgenommen, dem in einem Freiraum Rechte zustehen, dem aber auch soziale Pflichten auferlegt sind.

Den klassischen Humanismus erweckte Markus Tullius Cicero durch Studien der griechischen Philosophie mit seinem Konzept der „humanitas“.

Große Bedeutung bekam der Humanismus dann erst wieder neu in der Renaissance. Desiderius Erasmus von Rotterdam war einer der bedeutenden Gelehrten des Renaissance-Humanismus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

porträtiert von Hans Holbein dem Jüngeren

 

 Erasmus von Rotterdam übersetzte u. A.  viele antike Schriften aus dem Griechischen und dem Lateinischen.

 

Kritik am klassischen Humanismus durch Karl Marx und Friedrich Engels begründete einen aus ihrer Sicht realen  Humanismus, der als Kommunismus aber total scheiterte.

 

Die Vertreter des marxistischen oder realen Humanismus hoben die Bedeutung der Jugendschriften von Karl Marx, vor allem der „Ökonomisch-philosophischen Manuskripte aus dem Jahre 1844“, der „Deutschen Ideologie“ und der „Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“ hervor.

 

 Erasmus

von Rotterdam

 

 

 

19. Hauptlehrsatz nach Epikur - für seine Schüler zum Auswendiglernen gedacht:

 

Die unbegrenzte Zeit birgt die gleiche Freude in sich wie die begrenzte Zeit, wenn wir die Grenzen der Freude durch Überlegung richtig übermittelt haben..

 

Aus der Sammlung von Sprüchen des Epikur Nummer 19:

 

Gegen alles andere können wir uns Sicherheit verschaffen; dem Tode gegenüber aber wohnen wir Menschen alle in einer Stadt ohne Mauern.

 

Und dann gilt noch Etwas:

 

Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit,

das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.

 

Thukydides

 

 

Und ergänzt werden sollte, dass der Mut vom Verstand kontrolliert werden muss!