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Jacob Christoph Burckhardt

 

 

Aus Wikipedia:

 

Jacob Christoph Burckhardt

 

(* 25. Mai 1818 in Basel; † 8. August 1897 ebenda) war ein Schweizer Kulturhistoriker mit Schwerpunkt Kunstgeschichte. Er lehrte jahrzehntelang an der Universität Basel. Grosse Bekanntheit erhielt er durch sein Buch Die Cultur der Renaissance in Italien.

Jacob Burckhardt wurde 1818 in Basel als viertes von sieben Kindern geboren. Er stammte aus einer alten und einflussreichen Familie des Basler Daig. Seine Mutter war Susanna Maria Burckhardt-Schorndorff (1782–1830). Etliche Vorfahren waren Geistliche. Auch sein Vater Jakob Burckhardt der Ältere (1785–1858) war Pfarrer der reformierten Kirche in Basel. Ab 1838 stand er der Münstergemeinde vor und war damit zugleich Antistes (Vorsteher) der Basler Geistlichkeit. Jacob Burckhardts Schwester Margaretha Salome heiratete 1832 den Architekten Melchior Berri. Im Elternhaus und auf dem Gymnasium erhielt Burckhardt eine umfassende humanistische Bildung. Seine Lehrer vermittelten ihm ausgezeichnete Kenntnisse in Französisch, Italienisch sowie in den alten Sprachen und förderten seine historischen und literarischen Neigungen. Um seine sprachlichen Fertigkeiten im Französischen noch weiter zu vertiefen lebte er von 1836 bis 1837 bei der Familie Godet in Neuenburg. 1835 lernte Burckhardt Heinrich Schreiber kennen und ihre Freundschaft hatte bis zu Schreibers Tod

In seiner Heimatstadt studierte Jacob Burckhardt seit 1837 auf Wunsch des Vaters Evangelische Theologie. Nebenbei befasste er sich schon damals mit Geschichtswissenschaft und Philologie. Nach vier Semestern wechselte er an die Universität in Berlin, um sich ganz dem Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Philologie zuzuwenden. In dieser Zeit wurde er Mitglied im Schweizerischen Zofingerverein.[1]

In Berlin hörte er von 1839 bis 1843 unter anderem Vorlesungen bei Leopold von Ranke, Johann Gustav Droysen, August Boeckh, Franz Kugler und Jacob Grimm. Hier machte Jacob Burckhardt auch die Bekanntschaft mit Bettina von Arnim. Im Sommer 1841 verbrachte er ein Semester an der Bonner Universität und schloss sich hier dem Maikäferbund an, einer spätromantischen Dichtervereinigung um Gottfried Kinkel.

Aufgrund der beiden von Ranke angeregten Arbeiten über Karl Martell und Konrad von Hochstaden wurde Jacob Burckhardt 1843 in Basel in Abwesenheit promoviert. Bereits im darauf folgenden Jahr habilitierte er sich dort für Geschichte und wurde 1845 ausserordentlicher Professor.

Nach erfolgter Promotion hielt er sich für einige Wochen in Paris auf, um sich vor allem mit der französischen und spanischen Kunst auseinanderzusetzen. Intensiv arbeitete er hier in Archiven und Bibliotheken. In den Jahren nach 1844 arbeitete Jacob Burckhardt zeitweise als politischer Redaktor bei den konservativen Basler Nachrichten. 1845 unterbrach er diese Tätigkeit erstmals und gab sie später gänzlich auf, da seine Artikel zur angespannten innenpolitischen Lage der Schweiz umstritten waren. Zwischen 1846 und 1848 hielt er sich zweimal für ein paar Monate in Italien auf und lebte zwischenzeitlich in Berlin, wo er sich an der Abfassung des Brockhausschen Konversationslexikons beteiligte. 1848 wurden von ihm die Vorlesungsreihe «Die römische Kaiserzeit» und ein Jahr darauf die Vorlesungsreihe «Die Blütezeit des Mittelalters» fertiggestellt. Als Ergebnis einer Reise und Studien vor Ort in Italien im Jahr 1853 erscheint die Gedichtsammlung in Mundart E Hämpfeli Lieder.[2]

Von 1855 bis 1858 war Jacob Burckhardt ordentlicher Professor für Kunstgeschichte am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich. 1858 übernahm er an der Universität Basel den Lehrstuhl für Geschichte und Kunstgeschichte, den er bis 1893 innehatte. Fortan konzentrierte er sich auf seine Vorlesungen, die anfangs alle Epochen der europäischen Kulturgeschichte abdeckten und seit 1886 ausschliesslich die Kunstgeschichte zum Thema hatten. Daneben trat er als gewandter Redner durch öffentliche Vorträge hervor.

1872 lehnte Burckhardt den Ruf ab, Nachfolger Rankes an der Universität Berlin zu werden. Die letzten dreissig Jahre seines Lebens widmete er sich ganz der Lehre in Basel und veröffentlichte in dieser Zeit keine weiteren Werke. Zu seinen Schülern zählte der Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin (1864–1945). 1886 gab Burckhardt seine Professur auf, hielt aber noch sieben Jahre lang die kunstgeschichtlichen Vorlesungen. Der auch im deutschen Sprachraum viel verwendete Begriff «terrible simplificateur» (schlimmer Vereinfacher, Flachdenker) wurde von ihm geprägt, er tritt erstmals in einem Brief Burckhardts an Friedrich von Preen vom 24. Juli 1889 auf. Burckhardt hat sich auch zur Tugend des «Dilettantismus» bekannt, dem er die Fähigkeit einer antispezialistischen Übersicht zuerkannte.[3]

Burckhardt hatte schon 1891 schriftlich festgehalten, dass er dort beerdigt werden möchte, wo er starb. Das Grab sollte ein glatter Stein sein, mit dem Namen und dem Geburts- und Todestag. So fand er auf dem Wolfgottesacker seine (vorläufig) letzte Ruhestätte. 1931 beschloss der Regierungsrat Basel-Stadt verschiedene Friedhöfe in Basel auf 1951 definitiv aufzuheben und für Burckhardt auf dem Friedhof am Hörnli eine würdige Grabstelle zur Verfügung zu stellen.

Posthum widmete man Burckhardt für seine Leistungen eine schlichte Plakette mit seinem Porträt, die 1898 vom Medailleur Hans Frei gefertigt wurde.[4]

Bereits 1930 hatte auf Initiative von Bertha Stromboli-Rohr (1848–1940), Burckhardts Grossneffe und Kunstmaler Hans Lendorff (1863–1946) dem Kirchenratspräsident von Basel-Stadt J. Alphons Koechlin (1885–1965) den Plan vorgetragen, dass Burckhardt, wie schon sein Vater, im Kreuzgang des Basler Münsters bestattet werden solle. Aus Pietät und aus Rücksicht auf Burckhardts letzten Wunsch wurde dieses Vorhaben nicht ausgeführt. Schliesslich ist Burckhardt am 14. Oktober 1936 exhumiert und der Holzsarg auf den Friedhof am Hörnli überführt worden. Im aufgehobenen Grab fand später ein Grossneffe von Burckhardt, August Simonius-Bourcart (1885–1957) mit seiner Familie die letzte Ruhestätte. Burckhardts Grab auf dem Friedhof am Hörnli wurde von dem Basler Architekten Otto Burckhardt (1872–1952) entworfen[5][6] Ein weiterer Grossneffe von Burckhardt war Felix Staehelin.

 

 

Verlagstext zum Buch:

 

Herausgegeben von der Jacob Burckhardt-Stiftung, Basel. Die Cultur der Renaissance in Italien, Jacob Burckhardts berühmtestes Werk, gehört zu den einsamen Gipfeln der Geschichtsschreibung. Bis heute prägt sie unser Bild von der Renaissance. Nun erscheint die erste wirklich kritische Edition, in der die Entstehung des Buches ebenso nachvollziehbar wird wie seine Editionsgeschichte seit der Erstausgabe. Zum ersten Mal wird hier das Material im Nachlass des Basler Gelehrten systematisch herangezogen. Die über 1200 Zettel mit Notizen, aus denen das Buch sich entwickelte, lassen dessen Konzeption und Machart deutlich erkennen. Sie dokumentieren zudem höchst aufschlussreiche Reflexionen Burckhardts, die im fertigen Buch keinen Platz mehr fanden. Auch formulierte Burckhardt hier oft unmittelbarer und schärfer als in seinem gedruckten, weltweit bekannten Text. So erlaubt es diese Ausgabe, das Werk in ganz neuem Licht zu lesen. Außerdem wurden die Quellen, auf die es sich stützt, erstmals genau überprüft.